Freiräume bzw. deren Gestaltung können das Verhalten verschiedener Gruppen von Menschen beeinflussen. So zeigen Studien, beispielsweise, dass Mädchen ab dem Alter von zwischen 9 und 13 Jahren zahlenmäßig deutlich geringer in öffentlichen Parkanlagen anzutreffen sind als Jungs gleichen Alters. Ähnliches gilt für Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren. Neben mehreren Handlungsempfehlungen weist die Stadt Wien darauf hin, dass für Änderungen eine Berücksichtigung des Aktivitätsspektrums von Mädchen unverzichtbar ist, denn:
"Bisher wurden in der Planung von Freiräumen eher die Bewegungsmuster der Burschen berücksichtigt."
"Die Ursache für die Zurückhaltung der Mädchen in der
Raumaneignung liegt in einem komplexen Zusammenspiel von räumlichen und
sozialen Faktoren. Besonders verschärft manifestiert sich das Problem dort, wo ein
Mangel an Spiel- und Bewegungsraum besteht und starke
Verdrängungsmechanismen zwischen den verschiedenen Nutzungsgruppen der
Parks zum Tragen kommen."
"Um Mädchen und Burschen gleiche Chancen in der Nutzung öffentlicher Räume zu
bieten und dadurch die Präsenz der Mädchen in den Parks zu erhöhen sowie deren
Aktivitätsspektrum zu erweitern, sind bei der Gestaltung die unterschiedlichen
Raumaneignungs- und Verhaltensmuster der Geschlechter gleichwertig zu
berücksichtigen. Es geht nicht darum, Mädchen- und/oder Burschenparks zu
schaffen, sondern darum, öffentliche Räume für Mädchen und Burschen
gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Unterschiedlichen geschlechtsspezifischen
Interessen und Bedürfnissen bezüglich Bewegungs- Beschäftigungs- und
Aufenthaltsmöglichkeiten soll dabei Rechnung getragen werden. Ein besonderes
Augenmerk ist dabei auf die Bedürfnisse der Mädchen zu legen, die in herkömmlich
gestalteten Parkanlagen oft zu wenig berücksichtigt wurden."
::: Planungsempfehlungen zur geschlechtssensiblen Gestaltung von öffentlichen Parkanlagen. Magistratsdirektion, Geschäftsbereich Bauten und Technik, Frauengerechtes Planen und Bauen
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Foto (Graz, Messehalle), (c)
Grazer Fotomarathon - Elena Lanschützer