Drei Fragen an Martin J. Goessl

In unserer Reihe "Drei Fragen an..." befragen wir Grazerinnen und Grazer nach Ideen zur inklusiveren Gestaltung der Stadt. Unser erstes Gespräch führten wir mit Martin J. Goessl, Geisteswissenschafter und Diversity-Experte.



MLM: Was bedeutet "inklusive Stadt" für dich? Und wie wichtig ist dieses Ziel?

MG: Eine inklusive Stadt schafft Flächen, die ohne Ausschluss Räume bietet, in denen sich Menschen mit ihren unterschiedlichen Facetten wohlfühlen. Dabei sind Orte gegeben, die teils eine kontroversielle Diskussion aushalten als auch Sicherheit bieten. Eine inklusive Stadt nimmt sowohl auf Nähe als auch auf Abstand Rücksicht in dem sie nicht alles allen zumutet und nicht alles überall anbietet, sondern die Höhe und Breite nutzt, um alles gemeinsam oder für sich selbst einen Raum zu ermöglichen.

MLM: Spielplätze für ältere Generationen, integrierte Rampen, ausgeleuchtete Parkanlagen in der Nacht, gleichgeschlechtliche Paare auf Verkehrsampeln, ein Gebetshaus für drei Religionen… es gibt viele Good Practices. Was würdest du einführen/dir wünschen, um aus Graz eine inklusive Stadt zu machen?

MG: Es scheint mir das Konzept Abstand in Graz gut gelungen zu sein. Man kann Abstand halten zu anderen (Menschen, Kulturen, etc.); daher würde ich mehr Begegnungsflächen mir wünschen. Eine belebte Mur als Naherholungsgebiet mit multiplen Nutzungsmöglichkeiten für Familien, jungen und alten Menschen, Freunde oder einfach nur als Entspannungsort. Der Fluss – in einer südlichen Stadt wie Graz – kann eine breite Funktion einnehmen wie sonst nur wenig Räume einer Stadt.

MLM: Zum Abschluss: Deine Lieblingsstadt/-städte? 

MG: New York

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Foto (c) Martin Goessl

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